Jahreskulturausflug nach Würzburg am 21.09.2014

Der einzigartige Würzburg-Mix

Unser diesjähriger Kulturausflug angeregt durch Maximilian Linderer, organisiert und erläutert durch Gaukulturwart Jürgen Gruß (Ostfildern), führte in die unterfränkische Hauptstadt Würzburg. Auf die Sehenswürdigkeiten wie das UNESCO-Weltkulturerbe Residenz, Museen, die größte Riemenschneider-Sammlung der Welt im Mainfränkischen Museum oder die Spur zu Walter von der Vogelweide nahmen wir nicht auf. Wir intensivierten unsere Betrachtungen auf die atemberaubende Festung Marienberg – eine einzigartige Atmosphäre aus Mittelalter und Barock, die Alte Mainbrücke mit den zwölf Brückenheiligen sowie eine Mainschifffahrt ins durch den Seinsheim‘schen Rokokogarten bekannte Veitshöchheim. l

Würzburg? Die Stadt bietet für drei Tage Programm, hat eine optimale Erreichbarkeit –ein spezielles Wohlgefühl, auch wenn es mal nicht hundertprozentig klappt. Einerseits kunsthistorische Highlights, Tradition und Stolz – dort Lebensfreud. 25.000 Studenten und Schüler beleben die 130.000 Einwohner-Stadt – Hightech-Unternehmen, Wagemut, Wissenschaft, Fortschritt… dazwischen 23 sich einreihende Teilnehmer(innen) aus unserem Kreis.

Würzburg ist eine Geschichte mit Zukunft: Gegründet 1000 v. Chr. von den Kelten, später fränkischer Herzogssitz – seit 1030 Bischofsitz. Heute ist die Seele fränkisch – aber der Denkmalreichtum ist europäisch. Seit Barbarossas Zeiten und dem Reichstag von 1152 hat Würzburg Tradition als Tagungs- und Kongressstadt. Am Alten Kranen mit seinem gleichnamigen Gasthaus kehrten wir ein. Die Alma Mater des Genusses genießt hier einen hervorragenden Ruf. Die Schnelligkeit dazu.

Auf die Festung fuhren wir – trübe Wetterkapriolen hin und her – mit dem Bus der Linie 9. An der Juliuspromenade, dem Kulturspeicher vorbei bis zum Schönborntor.

Die drei barocken Ecktürme, der runde Bergfried, aber auch die vergoldeten Turmfiguren Maria und Fürstbischof beweisen es: Das Leben hier wurde und wird zum Teil heute noch von den Kirchen geprägt, durchsetzt mit Zeugnissen der Zeit ab dem 12. Jahrhundert. Marienberg diente über Jahrhunderte als Herrschaftssitz der Würzburger Fürstbischöfe. Die Burg thront auf dem Marienberg, der sich linksmainisch über die Würzburger Altstadt erhebt. Der Blick auf die fränkische Weinlande schafft Mehrwert. Bocksbeutel & Co. prägen weite Teile der Landschaft.

Über die alleenartige Tellsteige gingen wir die 150 Höhenmeter in die Stadt zurück. Der Name Tell leitet sich allerdings nicht vom Schweizer Freiheitskämpfer und Tyrannenmörder Wilhelm Tell ab, sondern bezeichnete den nördlichen Teil des Festungsberges unterhalb der äußeren Burgmauern (Telle = Delle = Einbuchtung in Gelände).

Was ist Würzburg? Wir behaupten nur eines: Würzburg ist vor allem der Wunsch der Ortsgruppe, wieder einmal hierher kommen zu dürfen. Um 20.20 Uhr trafen wir wohlbehalten in Plochingen ein.

Jürgen Gruß
Gaukulturwart