Kulturfahrt nach Neckarbischofsheim

Am Freitag, den 19. September 2025 besuchten wir das Städtchen Neckarbischofsheim in der Hügellandschaft des Kraichgau beiderseits des unteren Krebsbachtals. Hier leben knapp 4.000 Menschen. Wanderfreund als auch Landeskenner  Jürgen Gruß stellte uns die sanierte Altstadt mit ihren lauschigen Ecken optimal vor. Neckarbischofsheim wurde 1806 Teil des Großherzogtum Baden und gab sich den Zusatz „Neckar“, nach dem von ihr 15 km entfernten Neckar, um Verwechslungen mit den beiden anderen Orten Bischofsheim zu vermeiden.

Uns beeindruckte zunächst, rechts am Ende eines Weges die kastanienbestandene Allee La Chapelle-Saint-Luc. Hier konnte  man erahnen woher die „Bischemmer“ ihren Uznamen „Briggehossler“ haben. Darüber hinaus die Stadtkirche und im Besonderen der 2,5 Hektar große Schlosspark, in dem die Vorbereitungen zur jährlichen Neonkerwe stattfanden, mit Altem und Neuen Schloss. Dessen Baumbestand birgt zahlreiche botanische Schätze. Darunter zwei über 250 Jahre alte Bäume, sowie zahlreiche weitere, teils aus fernen Landen stammende Baumarten. Besonders eindrucksvolle Exemplare sind mit Schildern versehen, die weitere Informationen vermitteln.

Die Anfänge der in sumpfigen Gelände erbauten Burg, welche von Wasser umgeben war, werden auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert. In der Renaissancezeit entstand 1546 der Treppenturm, dessen schmuckes Allianzwappen über dem Eingang den kurpfälzischen Rat Philipp von Helmstatt und seine Frau Margarethe von Neipperg als Erbauer ausweist.

Ein erhaltenes Renaissance-Pracht-Tor von 1590 bot diesen Rahmen: Typisch für jene Zeit ist das „Theatermotiv“, das schon aus der klassisch-römischen Architektur stammt: eine Komposition aus Pfeilern und Bogen und Ornamenten.

Der Volksmund lästert Neckarbischofsheim sei die „Drei-Lügen-Stadt“, da es weder den Neckar, einen Bischof noch ein „Heim“ gibt. Dafür gibt es drei Schulen, drei Rathäuser und drei Schlösser, wobei das dritte Rathaus auch das dritte Schloss ist. Die Mischung aus Naturerlebnissen  und Renaissancebaukunst wurde zwischendurch durch warme Speisen, Kaffee und hausgebackene Kuchen aufgewertet. Begleitet wurden wir bei unserem Tag im für uns „Mittelpunkt Badens“ von Sonne und bis 28 °C.

Zum Abschluss gingen wir wieder über die Brücke des Krebsbachs. Auf der Höhe eines Kreisverkehrs sehen wir dann auf der linken Seite erhaben die evangelische Kirche St. Johann. Sie wird auch Totenkirche genannt, weil sich in ihr und an über 40 Grabmale der Herren von Helmstatt befinden. .

Bis bald und bleibt gesund.

Bericht und Bilder: Jürgen Gruß für die Ortsgruppe Plochingen
20. September 2025