Gemeinschaftsveranstaltung der Ortsgruppen Baltmannsweiler, Reichenbach-Hochdorf und Plochingen des Schwäbischen Albvereins am 13. August 2017.
Die Stadt Donauwörth mit ihren 18.000 Einwohnern liegt an der Mündung der Wörnitz in die Donau an der „Romatischen Straße“, seit der Keltenzeit ein Fadenkreuz alter Handelsrouten.
Wie immer, wenn der Fachwart für Heimat und Kultur des Schwäb. Albvereins Jürgen Gruß zu einer Ausfahrt einlädt, ist das Interesse sehr groß. Die Gruppe fuhr mit der Bahn über Ulm nach Donauwörth. Auch das Wetter spielte mit. Nachdem es vorher tagelang geregnet hatte, riss der Himmel auf und wir begaben uns bei Sonne und angenehmen Temperaturen auf unseren Stadtspaziergang durch die Käthe-Kruse-Stadt.
Über die Wörnitzbrücke gelangten wir auf die Insel Ried, die der Innenstadt vorgelagert ist. Von hier aus konnte man deutlich den Zusammenfluss der Wörnitz mit der Donau sehen.
In einem Park erhielten wir die erste Unterweisung über die frühe Geschichte einer Siedlung. Um 960 wurde die erste Brücke über die Donau gebaut und eine kleine Burganlage am Mangoldfelsen errichtet. Um 1000 erhielt der Burgherr Aribo von Werd das Markt-, Münz- und Zollrecht. Nach ihm erhielt die Marktsiedlung den Namen Werd.
Durch das Rieder Tor gelangten wir in die Innenstadt und bestaunten die Sehenswürdigkeiten aus einer über 1000-jährigen Stadt- und Reichsgeschichte.
Unser Spaziergang über die Reichsstraße führte uns vorbei am Rathaus, dem Tanzhaus, dem Liebfrauenmünster bis zur Klosteranlage und Kirche Heilig Kreuz, die im barocken Stil von 1717-1720 am Westrand der Stadt sowie gleichzeitig auf den höchstgelegenen Ort innerhalb des Mauerrings erbaut wurde. Wir wurden von Jürgen Gruß wieder mit viel Geschichte und Wissenswertem versorgt. Da war es dann an der Zeit, auch dem Körper etwas Gutes zu tun und wir begaben uns zum Mittagessen in den Goldenen Hirsch.
Nach der Mittagspause ging unser Rundgang weiter vorbei am Käthe-Kruse-Museum, das wir aufgrund des schönen Wetters ausgelassen haben, auf der Promenade entlang vorbei an der Freilichtbühne und am Mangoldfelsen. Er ist noch ein Zeugnis von der ehemaligen Klosteranlage Hl. Kreuz auf dem Mangoldstein.
Nachdem wir durch das Ochsentörl, ein Rest der Stadtbefestigung, wieder zurück auf die Reichsstraße gelangten, führte uns der Weg nun zum gotischen Liebfrauenmünster, das wir schon die ganze Zeit vor Augen hatten. Diese Kirche hatte sich Jürgen Gruß auf den Nachmittag aufgespart, da wir sonst die vielen Informationen ja gar nicht hätten verarbeiten können.
Das Liebfrauenmünster ist eine dreischiffige, spätgotische Hallenkirche, erbaut von 1444 – 1467. Der Turm beherbergt 5 Glocken, darunter eine Glocke von 131 Zentner. Auffallend ist, dass der Boden der Kirche zum Altar hin um 120 cm abfällt. Die bunten Glasfenster leuchteten durch das einfallende Sonnenlicht besonders schön.
Über die Kronengasse gelangten wir wieder zurück zum Rathaus. Durch das Rieder Tor und über die Wörnitzbrücke führte unser Weg wieder zurück.
Die ganze Entstehungs- und Stadtgeschichte von Donauwörth sowie die Geschichte der Käthe-Kruse-Puppen hat Jürgen Gruß in einer Mappe zusammengestellt und sie an alle interessierten Teilnehmer ausgeteilt, da sich ja wohl die wenigsten so viel Geschichte und Jahreszahlen auf einmal merken konnten.
In der Fußgängerzone gönnten sich die meisten Mitfahrer dann noch eine Erfrischung, bevor es müde und vollgepackt mit Geschichte und Jahreszahlen wieder zurück zum Bahnhof ging.
In vollen Zügen (teils auch nur mit Stehplatz) erreichten wir dann wieder den Bahnhof in Plochingen.
Wir danken Jürgen Gruß für seinen Einsatz und freuen uns auf die nächste Kulturausfahrt.
Doris Tosic
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